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Vom Wind angetrieben

Seit Anfang der 2000er Jahre ist die Offshore Windenergie in Bremerhaven ein Schwerpunktthema, das sich stetig weiterentwickelt.
 
Heute ist Bremerhaven ein international anerkannter Offshore-Windenergiekompetenzstandort. Diese führende Position basiert auf konsequenter Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Strategie der Seestadt: Diverse Bremerhavener Forschungseinrichtungen treiben Innovationen voran.

Die Hochschule Bremerhaven bildet Fachkräfte aus und die maritime Kompetenz mit zahlreichen Zulieferern und Dienstleistern, die logistisch günstige Lage am seeschifftiefen Wasser sowie das einzigartige Cluster von Standorten im Nordwesten Deutschlands bilden eine ideale Basis für diese Erfolgsgeschichte.

Aktuelles aus dem BEreich Windenergie

Sandschieben für den Klimaschutz

16. November 2022 Im traditionsreichen Bremerhavener Fischereihafen hat die Energie-Zukunft begonnen: Vom Testfeld für die nachhaltige Produktion …

Auf Biegen und Brechen

25. Oktober 2022 Lang wie ein Fußballfeld, schwer wie zehn afrikanische Elefanten – und für eine klimaneutrale Stromerzeugung unverzichtbar: …

IWES auf der Suche nach Findlingen

23. Januar 2021 Das IWES setzt sein Know how auch bei der Bodenerkundung für Offshore Windparks ein, aktuell im Auftrag des spanischen Energiekonzern …

STANDORT BREMERHAVEN

In Bremerhaven und der umliegenden Region agieren zahlreiche Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der On- und Offshore Windenergie. Von Zulieferern für den Bau von Windenergieanlagen über Ingenieurbüros bis hin zu Entwickler:innen und Betreiber:innen von Windparks – die Vielfalt der Akteur:innen macht Bremerhaven zu einem dynamischen Zentrum für die Branche.

Ein wesentlicher Vorteil für die Offshore Windenergiewirtschaft in Bremerhaven liegt in der engen Vernetzung mit anderen etablierten Wirtschaftszweigen im Land Bremen. Hierzu zählen insbesondere die maritime Wirtschaft und Logistik, die Luft- und Raumfahrt sowie die Automobilindustrie. Dieses Zusammenspiel ermöglicht einen fruchtbaren Wissenstransfer und erlaubt, erprobte Technologien und branchenübergreifendes Know-how zu nutzen.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Bremerhaven präsentiert sich als Zentrum für Forschung und Entwicklung in der Windenergiebranche. Dabei steht das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) im Mittelpunkt, indem es industrienah an den Schlüsselthemen der Windenergie-Industrie arbeitet. Die Ausrichtung wird durch die spezialisierte Infrastruktur unterstrichen, zu der das Rotorblatttestzentrum und der DyNaLab Gondelprüfstand gehören.

Das IWES in Bremerhaven fokussiert sich auf die Prüfung von Gondeln und die Untersuchung elektrischer Eigenschaften. Es qualifiziert Verbundwerkstoffe und -bauteile, betreibt Anwendungen für Windenergie-Feldmessungen (AWF) und führt Standortbewertungen für Windenergieanlagen durch. Diese Bemühungen werden ergänzt durch die Deutsche WindGuard Engineering GmbH, die mit einem einzigartig akustisch optimierten Windkanal für die Windkraft-Erforschung tätig ist. Darüber hinaus engagiert sich das Institut für Windenergie an der Hochschule Bremerhaven intensiv in angewandter Forschung im Bereich der Windenergietechnik. Dieses reichhaltige Ökosystem der Innovation wird durch spezialisierte Ingenieurbüros und Fachplaner:innen vervollständigt, die sich tiefgreifend mit dem vielfältigen Thema der Offshore Windenergie auseinandersetzen.

FACHKRÄFTE IM FOKUS

Das Fraunhofer IWES Bremerhaven und die Hochschule Bremerhaven arbeiten eng zusammen, um Forschung und Entwicklung sowie die Ausbildung von Fachkräften zu fördern. Für branchenbezogene Experter:innen sind die Bachelorstudiengänge Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien, Ingenieurwesen und Transportwesen/Logistik sowie die Masterstudiengänge Windenergietechnik, Process Engineering and Energy Technology und Logistics Engineering and Management interessant.

Zudem trägt das international tätige Unternehmen RelyOnNutec in Bremerhaven zur Ausbildung in unterschiedlichen Bereichen bei. Außerdem bieten Bildungsträger in Bremerhaven Qualifizierung und Fortbildung für berufsrelevante Positionen in der Branche an.  

OFFSHORE BEGINNT AN DER KAJE

Die Errichtung von Offshore-Kraftwerken stellt zweifellos eine gewaltige logistische Herausforderung dar. Hierbei sind optimierte Hafeninfrastrukturen sowie das kollektive Wissen und die Erfahrung aller Beteiligten von entscheidender Bedeutung. Bremerhaven schöpft nicht nur aus einer jahrzehntelangen maritimen Tradition, sondern verfügt auch über die notwendigen Umschlagkapazitäten.
 
Ununterbrochener Hafenumschlag rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr: Ungeachtet dessen, was aufs offene Meer befördert werden muss, ermöglicht eine einzigartige Hafeninfrastruktur einen kontinuierlichen Betrieb zu jeder Zeit.

1

Labradorhafen

Kailänge: 1.132 m
Liegeplätze: 2 bis 3
Wassertiefe: 7,6 m
Schwerlast: Schwerlastplattform 100 x 16 m, bis zu 70 t/m²
Schleusenbeschränkung: 182 x 35 m

2

ABC-Halbinsel

Kailänge: 900 m
Liegeplätze: 2 bis 3
Wassertiefe: 10,5 m
Schwerlast: Geeignet für Lagerung und Umschlag von Offshore Windenergieanlagen
Schleusenbeschränkung: 305 x 55 m

3

RoRo-Terminal Bremerhaven

Nutzung: Selbstfahrende Schwergutladungen
Fläche: 340.000 m² (davon 20.000 m² überdacht) große High & Heavy-Fläche mit modernsten Umschlaggeräten am AutoTerminal
Betreiber: BLG Logistics Group GmbH & Co. KG

4

Container-Terminal 1

Kailänge: 500 m
Liegeplätze: 2 bis 3
Wassertiefe: 12,6 m
Schwerlast: Schwertlastplattform 400 x 34 m, mehr als 50kN/m², Kranbahn
Schleusenbeschränkung: keine

ENERGY PORT ALS SCHLÜSSEL ZUR ENERGIEWENDE

Der Energiewende-Standort Bremerhaven ist eine Chance für die deutsche Klimapolitik. Die ehrgeizigen Klimaziele und die Verringerung der Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern können nur mit den Häfen erreicht werden. Funktionierende Häfen sind eine zentrale Voraussetzung für die Errichtung und den Betrieb zusätzlicher Offshore Windparks und spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau von Wertschöpfungsketten für neue Energieträger wie Wasserstoff.

Die Landesregierung wird die vom Senat beschlossenen Planungen für einen Energy Port in Bremerhaven mit hoher Priorität vorantreiben. Zur Beschleunigung des Planungs- und Genehmigungsprozesses setzt sich die BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven auf Bundesebene initiativ dafür ein, dass der für die Umsetzung der Energiewende notwendige Bau entsprechender Hafeninfrastrukturen als vordringliches Anliegen im EEG verankert wird.

INDUSTRIE- UND GEWERBEFLÄCHEN FÜR DIE OFFSHORE WINDENERGIE

Die Offshore Windenergiebranche benötigt Flächen am seeschifftiefen Meer für die Produktion, Lagerung, Zulieferung, Logistik sowie für Service und Wartung von Offshore-Windparks. Im südlichen Teil der Seestadt Bremerhaven, in unmittelbarer Nähe zum IWES und dem geplanten Energy Port, stehen bereits erste Flächen für Neuansiedlungen bereit. Die Umwandlung von 100 Hektar des ehemaligen Flugplatzgeländes sowie angrenzende Gebiete in der Luneplate schaffen ideale Voraussetzungen für Unternehmen aus den Bereichen Windenergie und Green Economy.

Die Lage dieser Flächen bietet eine schnelle Anbindung an die Autobahn A 27. Derzeit können Windenergieanlagen und andere industrielle Großkomponenten über den Schwerlastbereich im Labradorhafen, den südlichen Bereich des Containerterminals Eurogate sowie den Offshore Terminal ABC-Halbinsel (BLG) verschifft werden. Bremerhavens Industrie- und Gewerbeflächen sind gut aufgestellt, um die logistischen Anforderungen der Offshore Windenergiebranche zu unterstützen.

Saskia Greiner | © BIS/Jens Meier

Bereichsleiterin Wirtschaftsförderung

Dr. Saskia Greiner