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Bremerhaven rückt ans Wasser

Vorhang auf für das Bremerhavener Werftquartier!

Direkt am Wasser wird im Bereich des nördlichen Fischereihafens ein Quartier entstehen, das die Stadtteile Geestemünde und Wulsdorf vereint und dabei auf nachhaltige Bau- und Lebensweisen setzt. Auf rund 140 Hektar ist eine Mischung aus Gewerbe, Wohnen, Erholung sowie Forschung und Entwicklung geplant, die zusätzlich Wohnraum für rund 6.000 Menschen und etwa 4.000 Arbeitsplätze schaffen soll.

Das bisherige Areal war in Teilen von der Industriebranche der ehemaligen Seebeck-Werft geprägt und erfährt zukünftig mit der Umstrukturierung von einem reinen Gewerbegebiet eine Erweiterung in ein vielseitiges Gewerbe- sowie Wohngebiet. Die BIS Wirtschaftsförderung fungiert als Projektsteuerin bei der Entwicklung.

BUNTES QUARTIER MIT LEBENSWERTEM REZEPT

Mit dem Schaufenster Fischereihafen hat Bremerhaven seit Mitte der 1990er Jahre eine maritime Meile geschaffen, die nicht nur Anziehungspunkt für Tourist:innen ist, sondern durch die Ansiedlung von Gastronomie und regelmäßigen Veranstaltungen auch Bremerhavener:innen jede Menge Abwechslung bietet. Im Jahr 2018 fiel der Magistratsbeschluss: Gleich nebenan soll das neue nachhaltige "Werftquartier" entstehen. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung wurde der städtebauliche Rahmenplan des Kopenhagener Architekturbüro COBE ausgewählt.

Das Rezept für das neue Werftquartier ist eine einzigartige Mischung: Man nehme das Wasser und kombiniere es mit Grünflächen und urbanen Räumen, die den Charakter des Ortes bewahren. Diese Verbindung birgt ein enormes Potenzial für ein vielfältiges und kreatives Stadtquartier mit hoher Lebensqualität.

DAS IST GEPLANT...

Das Werftquartier liegt in direkter Nähe zum Ortsteil Geestemünde. Getrennt werden die beiden Orte durch die Riedemannstraße, doch diese Grenze ist nur bildlich gesprochen, denn man möchte an einem Strang ziehen und die starke maritime Identität der Stadt gemeinsam voranbringen. Durch die Öffnung und Attraktivierung der Kaikanten im Werftquartier, die Wiederbelebung der Hafenbecken durch Wohn- und Wassersportnutzungen sowie die Schaffung neuer Wohn- und Arbeitsformen im maritimen Umfeld ist mit dem Werftquartier die „Rückkehr städtischen Lebens ans Wasser“ geplant.

Aufgeteilt in sechs verschiedene Viertel wird das Areal unterschiedliche Schwerpunkte abdecken, um die Vielfalt und Einzigartigkeit widerzuspiegeln:

1

Das Hafenherz

Schon heute spielt sich hier das Leben ab. Das Schaufenster Fischereihafen ist Anziehungspunkt für Tourist:innen und Einheimische und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

2

Der Kreativkai

Der Kreativkai soll in Zukunft ein Bereich für Kultur, Kunst, Büros und produzierendes Gewerbe in einer hybriden Nutzungsmischung sein.

3

Das Hallenviertel

Das Areal wird heute durch eine 340 Meter lange Halle geprägt, die unter Beibehaltung der Stahlkonstruktion mit neuen Einrichtungen und Ideen gefüllt wird.

4

Das Parkviertel

Das Parkviertel zeichnet sich durch eine Mischung aus bestehenden und neuen Gebäuden aus, die sich zu einem angenehmen Stadtleben mit kleinen Straßen und Plätzen verflechten. Darüber hinaus wird auf Grünelemente gesetzt: Bestehende Bäume bleiben erhalten, rund 2.500 werden neu gepflanzt.

5

Die Külkenhalbinsel

Auf der Külkenhalbinsel wird ein autoarmes Viertel mit neuen hybriden Wohnformen für junge Menschen und andere Generationen entstehen.

6

Das Campusviertel

Das Campusviertel soll als lebendiger maritimer Wissenschaftscampus mit dem Alfred-Wegener-Institut im Mittelpunkt entwickelt werden.

NEUER WOHNRAUM

Insbesondere junge Familien und Wissenschaftler:innen sollen im Werftquartier ein neues, attraktives Zuhause mit kurzen Arbeitswegen direkt am Wasser finden. Ein Großteil der Fläche ist für neuen Wohnraum vorgesehen, insgesamt 262.615 m², die sich über das gesamte Areal verteilen. Den größten Teil davon nimmt die Külkenhalbinsel ein.

Um einen angemessenen Abstand zwischen den Wohnbereichen und der Promenade zu schaffen, wurden alle Wohnungen entlang der Promenade im Hochparterre angeordnet. Großzügige Terrassen mit integrierter Begrünung oder Grünzonen dienen als Puffer zur Umgebung und sorgen für Privatsphäre. Die Möglichkeit, großzügige Gärten zum Park hin anzulegen, wird ebenfalls in Betracht gezogen. Im städtischen Bereich werden die Wohnungen ab dem Erdgeschoss oder Hochparterre angeordnet. Bei bestehenden Gebäuden können gemeinschaftliche Vorzonen geschaffen werden.

MOBILITÄT NEU GEDACHT

Mit dem Mobilitätskonzept für das Werftquartier wird ein Wandel hin zu einer geringeren Abhängigkeit vom Auto in die Tat umgesetzt. Dabei geht es nicht nur um Alternativen zu herkömmlichen Fahrzeugen, sondern auch um die nahtlose Integration unterschiedlicher Verkehrsmittel. Dies resultiert in einer urbanen Umgebung, die von "Shared Streets" geprägt wird – hier verschmelzen Fahrradfahren, Fußgängerverkehr, soziale Interaktionen, Parkmöglichkeiten und begrenzter Autoverkehr miteinander. Das erklärte Ziel besteht darin, einen gemeinschaftlichen öffentlichen Raum zu etablieren, der das Stadtbild nachhaltig gestaltet.

Die Verkehrsinfrastruktur im Werftquartier ist hauptsächlich durch drei Anbindungspunkte an die Georgstraße und das übergeordnete Straßennetz für den Kraftfahrzeugverkehr geprägt. Die detaillierte Erschließung wird über spezielle Straßen realisiert, die als vielseitig nutzbare Flächen gestaltet sind und größtenteils als Einbahnstraßen fungieren. Außerdem ist die Einrichtung von acht Mobility Hubs geplant. Diese dienen als zentrale Knotenpunkte und verknüpfen die verschiedenen Verkehrsträger ÖPNV, Car-Sharing sowie Fahrradstationen. Der Erschließungsradius zwischen den einzelnen Hubs beträgt maximal 250 Meter, so dass Ziele schnell und auf kurzen Wegen erreicht werden können.

Das grüne Bremerhavener Werftquartier | © Cobe

NACHHALTIGKEIT ALS LEITPRINZIP

Im Rahmen der Quartiersentwicklung wird Nachhaltigkeit zum zentralen Thema, das in alle Planungsbereiche integriert wird. Die städtebaulichen Planungen für Gebäude, Energie, Mobilität und Freiraum greifen dabei eng ineinander, denn das übergeordnete Ziel ist die vollständige CO2-Neutralität bis 2045. Aus diesem Grund wurden einige wichtige Punkte in das Energieversorgungskonzept aufgenommen.

Zum detaillierten Nachhaltigkeitskonzept

"Ein nachhaltiges Quartier der Zukunft mit ganz neuem Mobilitätsverhalten."

Melf Grantz, Oberbürgermeister Bremerhaven

ZENTRUM VON WISSENSCHAFT UND BILDUNG

Im Werftquartier ist die Errichtung eines Wissenschaftscampus geplant, der die räumliche Nähe der wissenschaftlichen Institute fördern soll. Dieser Campus bietet nicht nur attraktive Möglichkeiten für Mitarbeiter:innen sowie Gäste der Institute, sondern schafft auch einen Ort des unkomplizierten Austauschs und der Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig ermöglicht er kurze Arbeitswege durch das Wohnen in direkter Nachbarschaft, was zu einer zeitlichen Bereicherung führt. Die Nähe zu vielfältigen Freizeitmöglichkeiten rundet das attraktive Gesamtpaket ab.

Die Gestaltung des Werftquartiers als solches bietet nicht nur einen attraktiveren Standort und mehr Platz, sondern zieht auch Fachkräfte an. Die Idee, flexible Räume auf dem Wissenschaftscampus zu schaffen, in denen sich Teams aus verschiedenen Institutionen, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik je nach Bedarf in wechselnden Projektgruppen zusammenfinden und zusammenarbeiten können, verspricht ein innovatives und dynamisches Arbeitsumfeld. Dies trägt zur Attraktivität des Werftquartiers als neues Zentrum des Wissensaustausches bei. Auch Fachkräfte von Morgen finden mit der Hochschule Bremerhaven einen idealen Start in ihre Zukunft in der Seestadt.

BEGEISTERUNG FÜR JUGEND, FREIZEIT UND KULTUR

Bei der Entwicklung des Werftquartiers wird ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen gelegt. Die Planung sieht verschiedene Parkanlagen mit Spielflächen, Sportanlagen und Treffpunkten für alle Altersgruppen vor. Dabei entsteht eine einladende Atmosphäre, die das Gefühl eines gemeinsamen Wohnzimmers vermittelt und eine attraktive Aufenthaltsqualität bietet. So können sich Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit entfalten und von Beginn an in das Alltagsleben des Quartiers integriert.

Apropos Freizeit: Bremerhaven verfügt bereits heute über ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot für alle Generationen. Im neuen Werftquartier sollen diese bestehenden Angebote durch zusätzliche Ideen und ein lebendiges Umfeld erweitert werden. Dazu gehören unter anderem Chill-Out-Plätze direkt am Wasser, Urban Gardening und eine erweiterte gastronomische Vielfalt. Die Vielfalt der Lebensräume im Werftquartier schafft so ein dynamisches und inspirierendes Umfeld für Jugend, Freizeit und Kultur.

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Broschüre Werftquartier Bremerhaven
Informationsflyer Werftquartier