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Tiefkühlkost als Umweltbotschafter

Frühzeitig hat sich FROSTA mit der Einführung des Reiheitsgebots auf den Weg der Nachhaltigkeit gemacht. Inzwischen wurde das Konzept in vielerlei Hinsicht weiter entwickelt.

27.11.2023
Autor: Helmbut Stapel

Seit 20 jahren auf dem Weg der Nachhaltigkeit

Mit dem Reinheitsgebot hat der Bremerhavener Tiefkühlkosthersteller Frosta vor 20 Jahren für die Lebensmittel-Branche komplettes Neuland betreten. Was zuerst zum finanziellen Wagnis wurde und die Marke in Bedrängnis brachte, hat sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt – auch im Sinne der Umwelt und Nachhaltigkeit. „Hier produzieren wir unsere Fischstäbchen“, sagt Werksleiter Frank Hoogestraat beim Gang durch das Werk im Bremerhavener Fischereihafen bescheiden. Grund zur stolzen Präsentation hätte er genug: Immerhin sind es rund vier Millionen der leckeren Fischfinger, die hier pro Tagesproduktion vom Band laufen. Frosta ist einer der führenden Anbieter von Fertiggerichten mit Fisch, Fleisch und Gemüse, Fisch als Sologericht sowie Gemüse, Obst und Kräutern – auf Tiefkühlbasis.

20 Jahre Reinheitsgebot

Mit der Einführung des Reinheitsgebotes im Jahr 2003 hat die Firma qualitatives Neuland bei der Herstellung und den Rohstoffen betreten, das sich bis heute in alle Bereiche der Ressourcen-Schonung ausgeweitet hat. „Wir prüfen ganz genau und intensiv, in welchen Bereichen der Firma wir noch umweltfreundlicher und ressourcenschonender arbeiten können“, betont Frank Hoogestraat. Bei den Fischstäbchen zeigt sich das allein schon dadurch, dass Teile des Fischfilets aus dem Sägeprozess der gefrorenen Rechteck-Blöcke den Fischstäbchen wieder zugeführt werden, bevor die Produktion beendet ist.

„Wir werfen hier nichts weg. Auch die überschüssige Panade wird für andere Produkte hier im Werk verwendet“, erklärt der Werksleiter. Seit gut 30 Jahren ist Hoogestraat im Unternehmen und hat die Entwicklung zur Nachhaltigkeit Schritt für Schritt miterlebt und begleitet: „Durch das Reinheitsgebot haben wir heute eine Rückverfolgung der Zutaten, die uns bis ins Detail alles über Anbau, Qualität, Herstellung und sogar die Arbeitsumstände sagt. Wir würden zum Beispiel niemals mit einem Zulieferer zusammenarbeiten, der nachweislich Kinder beschäftigt. Soziale Nachhaltigkeit ist ein großer Punkt für uns.“ Durch die Veränderung der Produktion mit Zutaten auch auf Bio-Basis, ohne Zusatzstoffe und eigene Herstellung, hat Frosta den Bogen der Nachhaltigkeit in alle Firmenbereiche gespannt. „Das beginnt beim Salz ohne Rieselhilfe und die Herstellung eigener Gewürzmischungen über Tomaten aus Freilandanbau oder die Produktion von eigener Pasta mit Eiern von Hennen aus Freilandhaltung“, schildert Hoogestraat. Besonders der CO2-Fußabdruck ist durch die Anpassung der Lieferketten deutlich zurückgegangen.

Strom aus regenerativen Quellen

Daran arbeitet Frosta auch im Bereich der Energie mit Nachdruck. Der gesamte Strom im Werk kommt aus regenerativen Quellen und das wird nun sogar noch gesteigert: Das Unternehmen bekommt direkt neben den Produktionshallen ein eigenes  Windrad. „Gut zehn Prozent unseres Stroms können wir dann von dort aus decken“, schwärmt Frank Hoogestraat. Und selbst bei der Kühlung prüft Frosta, wo andere Wege möglich sind. „Zum Beispiel Stickstoff – damit kühlen wir in der Produktion einige Produkte runter. Stickstoff ist aber in der Herstellung sehr energieaufwändig. Wir arbeiten jetzt daran, einen Teil unserer Produkte auf natürlicher Lebensmittelbasis so zu konzipieren, dass wir die Kühlung reduzieren können und somit Stickstoff einsparen“, erzählt Frank Hoogestraat. Den größten Coup aber plant Frosta in der Logistik und Anlieferung von Rohstoffen in Bremerhaven.

Bald wieder Anbindung ans Schienennetz?

„Der Fischereihafen war viele Jahrzehnte als größter Fischereihafen Europas ans Schienennetz angebunden. Das hat sich mit dem Ausbau des Lkw-Verkehrs reduziert und wurde dann ganz eingestellt. Die Gleisanlagen sind aber noch da“, sagt Frank Hoogestraat. Frosta will nun den Bahnverkehr wiederbeleben und einen wesentlichen Teil der Logistik im Bremerhavener Werk über die Schiene statt mit Lkw abwickeln, um den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren. Das Optimum: „Noch ist das Gleis gut zwei Kilometer entfernt. Wenn es mit allen Beteiligten gut läuft, werden wir einen Gleisanschluss direkt hier am Werk einrichten.“

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