03.04.2023
Autor: BIS Bremerhaven
„Bremerhaven leidet unter einem Imageproblem. Die meisten Gründe dafür stammen jedoch aus der Vergangenheit“, sagt Tim David Müller-Zitzke. Er, Till Biele, Alexander Mayle und Nuradin Schöning, die vier Gründer von Bheaven Premium Homes, sind „Wahl-Bremerhavener“ und haben erst durch das Studium an der Hochschule den Weg in die Seestadt gefunden. „Dramatische Zeiten wie die Werftenkrise oder den Niedergang der deutschen Hochseefischereiflotte haben wir nicht miterlebt“, sagen sie und schauen lieber auf das Hier und Heute. Ihren „Heimathafen“ wollen sie voranbringen und auswärtigen Gästen die Stadt von ihrer besten Seite zeigen.
Die Touristen-Attraktionen Bremerhavens seien bundesweit bekannt und zeugten von Exzellenz, meinen die vier Gründer. „Daran müssen sich auch die Ferienunterkünfte der Stadt messen lassen, die häufig weder modern noch anspruchsvoll ausgestattet sind“, betont Müller-Zitzke. Sie wurden oft von privaten Gastgebern aus der Ferne geführt, was es schwierig mache, ein hohes Qualitätsniveau zu halten.
Neun Apartments an sechs Standorten
An dieser Stelle setzt das Geschäftskonzept der Bheaven Premium Homes GbR an. Sie mieten geeignete Immobilien an, machen daraus moderne „Premium Apartments“ mit hochwertiger Ausstattung, managen und vermarkten sie mithilfe digitaler Technologien. Im ersten Jahr seit Gründung ist das Unternehmen bereits mit neun Apartments an sechs Standorten am Markt, weitere sind in Planung.
Dabei legen die Gründer Wert auf regionale Produkte, lokale Anbieter und einen „ehrlichen Lokalpatriotismus“. „Wir bieten Unterkünfte nicht nur am Wasser an, sondern auch an anderen interessanten Orten wie der ‚Alten Bürger‘ oder dem Goethequartier“, führt Müller-Zitzke aus. So lernen Gäste auch Lieblingsorte der „Locals“ kennen. „Unser Start-up möchte ein ganzheitlich positives Bild von Bremerhaven vermitteln“, sagt der Jungunternehmer.
Fast jeder Prozess bei Bheaven Premium Homes greift auf digitale Medien und Technologien zurück. Zugute kommt den Gründern dabei, dass sie zwischen 23 und 28 Jahre alt sind und damit zu den „Digital Natives“ zählen, die im Zeitalter der Digitalisierung aufgewachsen sind. Sie können allesamt bereits auf jahrelange Erfahrung im Digital-Bereich zurückblicken, die sich von Online-Marketing, Social Media über Projektmanagement in Start-ups, Fotografie und Film bis hin zur Erstellung von 3D-Animationen in Hollywood oder der Arbeit mit Virtual-Reality-Anwendungen erstreckt.
Ihre Arbeit organisieren die Teammitglieder ganz selbstverständlich in Online-Projektmanagement-Tools, Unterhaltungen werden via Chat, Besprechungen via Virtual-Reality-Treffen im Metaverse abgehalten. Es gilt: 100 Prozent Home Office statt teurer Büroräume und Dienstreisen. Die Standortwahl jedes Premium Apartments basiert auf einer gründlichen Analyse aus verschiedenen Statistiken. Ist die Entscheidung für eine Wohnung gefallen, wird diese per Lasergerät vermessen und in einem 3D-Programm nachgestellt, um die Einrichtung zu entwickeln. Die technische Ausstattung besteht dabei nahezu vollständig aus „Smart Devices“: WLan, Heizung, Lichter und das elektronische Türschloss mit Keypad kann das Startup, falls notwendig, auch aus der Ferne bedienen.
Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, wird die Ferienwohnung durch einen professionellen Fotografen in Szene gesetzt. Zudem wird ein virtueller Rundgang mittels 360-Grad-Kamera aufgenommen. Die Vermarktung erfolgt online über die eigene Website, Google Business, Facebook und Instagram.
Der Buchungsprozess läuft nach dem ersten Setup weitgehend digital und automatisiert ab. Über eine Channelmanager-Lösung wird das Apartment auf mehreren Buchungsplattformen verfügbar gemacht. Sogenannte Pricing Tools sorgen dafür, dass sich der Preis der Unterkunft flexibel an die zu erwartende Auslastung anpasst. „Fixpreise, die mal zu teuer, mal zu billig sein können, sind somit nicht mehr notwendig“, erläutert Müller-Zitzke. Nach der Buchung und dem gesetzlich erforderlichen Online-Check-in erhalt der Gast per E-Mail Zugang zur digitalen Gästemappe, welche den individuellen Code zum Türschloss, die WLAN-Daten, einen Reiseführer und weitere Informationen bereithalt.
„All diese Lösungen sparen Arbeitszeit, Energie und Ausgaben ein“, führt Müller-Zitzke aus, „und sie bieten einen echten Mehrwert für uns und unsere Gäste“. Aber ein paar Sachen bleiben dann doch ganz analog: Servicepersonal steht natürlich jederzeit zur Verfügung und in den Apartments wird
für jeden Gast ein persönliches Willkommensgeschenk hinterlegt.