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Neue Arbeitswelt bei FRoSTA

Vom Reinheitsgebot bei den Zutaten bis zur Tiefkühlverpackung aus Papier: Vor ambitionierten Zielen scheut sich FRoSTA nicht. Mit diesem Anspruch hat das Unternehmen auch das Thema New Work angepackt.

03.04.2023
Autor: Marc Alexander Wagner

New work ist mehr als home office

„Wir haben ein bisschen was ausprobiert“, sagt Ben Windhorst, Direktor Digitalisierung & IT, und führt durch die umgestalteten Büroraume der Verwaltung am Firmensitz im Bremerhavener Fischereihafen. Räume, die im Vergleich zu vor der Pandemie nicht wiederzuerkennen sind. Die individuell gestalteten „Meeting Rooms“ konnen vorab online oder ganz spontan am Tablet neben der Tür gebucht werden.


Sie ermöglichen Gesprache von Angesicht zu Angesicht, dank Kamera und großem Monitor auch in funktions-, länder- und marktübergreifenden Teams. Ebenso hybrid ausgestattet sind die „Collaboration Areas“, die für das gemeinschaftliche Arbeiten gedacht sind. Für das konzentrierte Arbeiten alleine oder in kleinen Gruppen hat FRoSTA mehrere „Focus Rooms“ eingerichtet. Nicht zuletzt geben einige „Social Rooms“ Raum
für den Snack und den Schnack zwischendurch.
„Man muss keine Unsummen investieren, um New Work räumlich umzusetzen“, versichert Windhorst. Es brauche oft nur ein paar pfiffige Ideen – wie die der „Telefonzelle“ im grossen Konferenzraum, die es den FRoSTA-Angestellten erlaubt, sich für ein Einzelgespräch oder Telefonat kurz abzusetzen. Zudem müsse nicht alles auf einmal umgesetzt werden. Auch einem zweiten Mythos macht der FRoSTA-Manager den Garaus.
„Wer glaubt, durch Desk-Sharing und Mobiles Arbeiten ließe sich Büroflache reduzieren, liegt falsch“, ist er überzeugt.
„Einsparungen sollten nicht die Motivation für die Umstellung auf New Work sein.“


Nicht mehr an Ort und Zeit gebunden

Wie viele andere Unternehmen auch musste der Bremerhavener Tiefkühlkost-Produzent zu Beginn der Corona-Pandemie bei der Umstellung der Arbeitsorganisation „von 0 auf 100 hochdrehen“, wie Windhorst es beschreibt.
FRoSTA hatte aber einen kleinen Vorsprung, da just 2019 der Konzernvorstand ein Projekt zur Digitalisierung bis 2025 ausgerufen hatte. Die Grundlagen waren also gelegt: Jeder Mitarbeitende, egal welcher Ebene oder Funktion, wurde mit einem Computer – einem Hybriden aus Laptop und Tablet – ausgestattet, der nun an jedem Arbeitsplatz im Unternehmen mit einem einzigen Stecker „andocken“ kann – „all in one“.
Klassische Telefone sucht man darum auf den FRoSTA Schreibtischen vergebens. „Dank unserer Digitalisierung sind wir beim Arbeiten und Kommunizieren freier und nicht mehr an fixe Orte oder Zeiten gebunden“, erläutert Windhorst.

Dieses hybride Arbeiten wurde schnell Teil der Unternehmenskultur, das „neue Normal“. Der Wandel geht dabei tiefer als die Renovierung der Büroräume und neue Gerätschaften. „Auch Organisation, Prozesse und Hierarchien unserer Arbeit haben sich verändert“, betont
Windhorst. So konnten im Zuge der Umstellung auf neue Wissens-, Kommunikations- und Arbeitsplattformen auch viele repetitive Aufgaben automatisiert werden. Die Zeit zurückdrehen, mochte man bei FRoSTA jedenfalls nicht. „Es war unserem Vorstand sehr wichtig, auch nach
dem Ende der Pandemie die Regelungen zu Arbeitszeit und Arbeitsort sehr flexibel zu gestalten“, sagt Personaldirektorin Natali Ratsch-Heitmann.

Flexibles und fokussiertes Arbeiten

„FLeX FoCUS“ heißt das Ergebnis bei FRoSTA. „Es geht darum, unseren Mitarbeitenden das Beste aus beiden Welten zu bieten: flexibles Arbeiten und fokussiertes Arbeiten, von Zuhause, unterwegs oder in den neu gestalteten Buros“, führt sie aus. Das Unternehmen vertraut dabei auf selbst organisierte Teams und die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Sie wissen selbst am besten, wie sie ihre Arbeit effektiv organisieren können“, halt die Personaldirektorin fest. FRoSTA lege dabei den Rahmen und die Ziele fest, sagt Ratsch-Heitmann, und es stelle den Mitarbeitenden vor allem alle Möglichkeiten und Werkzeuge fur ein produktives Arbeiten zur Verfügung.
Wichtiger Teil dieses Change Managements sei es, die Beschäftigten mitzunehmen. „Man muss zuhören“, sagt Windhorst, „denn natürlich gibt es bei all den schnellen Veränderungen Verlustängste und Frustrationsmomente.“ So hatten im Vorfeld „Abgeordnete“ aus allen Teams mitdiskutiert
und konzeptioniert. „Und auch nach dem Sprung ins kalte Wasser, haben wir viele, intensive Gespräche geführt mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Nächster Schritt der „Reise“ sei die stärkere Einbindung der Kolleg:innen, die nicht im Büro, sondern in Logistik und Produktion arbeiten – immerhin 70 Prozent der insgesamt fast 1800 FRoSTA-Beschäftigten. „Auch wenn ihre Tätigkeit an den Arbeitsort gebunden ist, schaffen wir Schnittstellen, sich digital an den Prozessen im Unternehmen zu beteiligen“, hält Windhorst fest. „Es gibt noch viele Projekte, an denen wir
arbeiten.“

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