27.11.2024
Zweite Norddeutsche Wasserstoffkonferenz gleicht Planung und Realität ab
Die politischen Vertreter Maike Frese, Staatsrätin für Wirtschaft bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Bremen, Frank Doods, Staatsekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Hamburg und Dr. Markus Hirschfeld, Stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig Holstein diskutieren über den aktuellen Stand der Entwicklung, die Erreichung der Wirtschaftlichkeit und marktbezogene Förderungen, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Herstellung der Planungssicherheit. Die fünf Küstenländer verfügen gemeinsam über einen sehr hohen Anteil an grünem Strom, der auch für Wasserstoffelektrolyse in der Region eingesetzt werden soll. Ebenso ist klar, dass alle wesentlichen Importe von grünem Wasserstoff direkt oder in Form von Derivaten überwiegend über die norddeutschen Seehäfen oder über Importpipelines in Norddeutschland ankommen werden. Um diese wichtige strategische Position der Küstenländer für die Energiewende in Deutschland effektiv zu nutzen, setzen sie seit 2019 gemeinsam eine Norddeutsche Wasserstoffstrategie um. Alle Norddeutschen Länder sehen aktuell den stark verzögerten Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft mit erheblicher Sorge, da die Ausbauziele der Wasserstoffstrategie des Bundes derzeit unerreichbar erscheinen.
In dem Panel: „Wirtschaftlichkeit, Geschwindigkeit & Rahmenbedingungen für nachhaltige Wasserstoffmärkte“ werden konkret die Probleme angesprochen, die verhindern, dass für in Norddeutschland geplante Wasserstoffprojekte finale Investitionsentscheidungen getroffen werden können. Ebenso wird diskutiert, welche Rahmenbedingungen noch fehlen oder wo nachgeschärft werden sollte. Einerseits führen die sehr engen EU-Kriterien für den Bezug des Grünstroms für die Wasserstoffproduktion zu hohen Produktionskosten des Wasserstoffs, die viele Projekte unwirtschaftlich machen. Andererseits gibt es einige harte und vergleichsweise kurze Übergangsfristen in der Regulatorik, wodurch viele Investoren eine ungenügende, langfristige Investitionssicherheit für ihre Projekte bemängeln, da die Kosten im dreistelligen Millionen- bzw. Milliardenbereich liegen.
In dem Panel: „Wasserstoffimporte: Aufbau von Infrastrukturen und Partnerschaften“ wird über die Importstrategie, die Erreichung der anvisierten Importmengen, den Stand der ausländischen Projekte und die Herausforderungen beim Aufbau der Importinfrastruktur gesprochen. Thema ist auch, wie die Verzögerungen beim internationalen Pipelineausbau sich auf das beschlossene Deutsche Wasserstoff-Kernnetz auswirken könnten. In diesem Panel wird thematisiert, dass hochkomplexe und langfristige Logistikketten aufgebaut und gleichzeitig langlaufende Lieferverträge mit Abnehmern abgeschlossen werden müssen - während sich das regulatorische Umfeld noch im Detail weiterentwickelt. Eine Vertreterin der schottischen Regierung bringt ihre Sicht in diese Diskussion ein.
Die veranstaltenden Organisationen sagen zur Konferenz: “Wir sehen, dass der aktuelle Ausbau der Wasserstoffwirtschaft bedeutend langsamer als geplant verläuft, deshalb gibt es einen hohen Handlungsdruck. Vor allem die anspruchsvollen europäischen Regeln für den Grünstrombezug für Elektrolyseure erweisen sich als großer Preistreiber und Bremsklotz. Dieser Ansatz muss durch die EU zügig überdacht und angepasst werden. Weiterhin können und sollten in Deutschland durch die Klärung einzelner Regelungen, Investitionsentscheidungen vereinfacht werden. Nicht zuletzt sehen wir einen Bedarf die verschiedenen Fördermechanismen für die Wasserstofferzeugung, den -transport und die -abnahme, zeitlich und geografisch besser zu synchronisieren”.
Das Tagesprogramm wird von namhaften Sponsoren und Ausstellern begleitet.
Die Veranstalter bedanken sich bei:
Atlas Titan, Burckhardt Compression, Clean Energy Valley Schleswig-Holstein, Hannover Messe, Hansestadt Stade, Hydro Hub, Ingenion Hydrogen, Lindner Team, Mabanaft, Norddeutsches Reallabor, Norddeutsche Wasserstoffstrategie, Planhof, Smart Energy, Wenger Engineering GmbH
Über die Afw
Die Agentur für Wirtschaftsförderung der Stadt Cuxhaven initiiert, begleitet und koordiniert Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Cuxhaven. Zu den Schlüsselbranchen zählt vor allem der Sektor der Erneuerbaren Energien. Der Fokus liegt hier vor allem auf dem Bereich der Offshore-Wind-Wasserstoff Industrie und dies maßgeblich als Zukunftsentwicklung am Standort Cuxhaven. Durch seine zentrale Lage zu den Offshore-Windparks hat sich Cuxhaven zu einem der Vorrangstandorte für die Offshore-Industrie – zum sogenannten „Deutschen Offshore-Industrie- Zentrum“ entwickelt.
www.afw-cuxhaven.de
Über die BIS Wirtschaftsförderung
Die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH - BIS ist Dienstleister und Partner für alle Unternehmen, die sich am Standort Bremerhaven engagieren, wachsen wollen, sich umstrukturieren oder neuansiedeln.
Die BIS unterstützt unter anderem bei Erweiterungsvorhaben, Förderprojekten und Finanzierungen, Beratung und Begleitung bei der Standortsuche und der Neuansiedlung sowie Infrastrukturentwicklung und -realisierung. Die Themen Offshore-Wind, Sektorenkopplung und Grüner Wasserstoff sind dabei fester Bestandteil des Wissenschaftsstandortes Bremerhaven.
www.bis-bremerhaven.de
Über das EEHH
Das Erneuerbare Energien Hamburg-Cluster ist ein Branchennetzwerk aus rund 280 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und grüner Wasserstoff.
www.eehh.de
Über die EE.SH
Die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein EE.SH ist eines von sechs strategischen Innovationsclustern des Landes Schleswig-Holstein. Das Team von EE.SH unterstützt die Unternehmen der schleswig-holsteinischen Erneuerbare-Energien-Branche bei der Umsetzung von Innovations- und Transformationsprojekten sowie Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der norddeutschen Wasserstoff-Strategie.
www.ee-sh.de
Über das Niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk (NWN)
Das Niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk (NWN) ist zentraler Ansprechpartner zum Thema Wasserstoff in Niedersachsen. Das NWN unterstützt und berät die unterschiedlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Niedersachsen voranzutreiben.
www.wasserstoff-niedersachsen.de
Über den WAB e.V.
Die WAB ist seit 2002 bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. Wir vertreten über unsere Mitglieder rund 160.000 Fachkräfte. Der WAB e.V. setzt sich als Stimme der Wertschöpfungskette für Klimaschutz mit „grüner“ Energie aus Elektronen und Molekülen ein. Die WAB arbeitet mit allen europäischen und internationalen Netzwerken für die Offshore-Windenergie zusammen und bietet den Unternehmen eine Plattform für die Geschäftserweiterung.
www.wab.net
Über das WECMV
Der Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern bündelt die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um den Markthochlauf im Bundeland gezielt zu beschleunigen. Gefördert vom Wirtschaftsministerium in Schwerin vernetzt der WECMV alle Akteure der Wertschöpfungskette vom Komponentenhersteller bis zum Endkunden unter Einbeziehung der politischen Entscheidungsträger.
www.wecmv.de
Über das WEN
Der WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit aktuell 101 Mitgliedsunternehmen. Das seit 2002 bestehende Netzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die
Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff.
www.wind-energy-network.de