16.11.2023
Autor: BIS Wirtschaftsförderung
Als Botschaft an kommende Generationen Geestemünder Kinder wurde eine Zeitkapsel vorbereitet, die in das Fundament eingelassen wurde. Neben der Tageszeitung und Münzgeld haben die Schüler:innen und Lehrer:innen Fotos von sich, Steckbriefe und Briefe mit Wünschen für die Zukunft und eine Festschrift der Allmersschule aus dem Jahr 2001 beigesteuert.
Den symbolischen ersten Grundstein legten dann – gemeinsam mit einigen Schülerinnen und Schülern – für die Bauherrin Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH (STÄWOG) mit der Tochter STÄGRUND der Geschäftsführer Sieghard Lückehe, für das Projektmanagement der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH der Geschäftsführer Nils Schnorrenberger, für die Stadt Bremerhaven und deren Schulamt Oberbürgermeister Melf Grantz, Bürgermeister Torsten Neuhoff und Schuldezernent Michael Frost sowie Petra Quaas für die Allmersschule und Stephan Penning für die Oberschule Geestemünde.
„Ein Meilenstein für unsere Stadt“
„Die heutige Grundsteinlegung für das Schulzentrum Hamburger Straße ist ein Meilenstein für unsere Stadt“, betonte Oberbürgermeister Melf Grantz. „Fast 50 Jahre lang haben wir in Bremerhaven keine neuen Schulen gebaut. Jetzt sind es gleich drei auf einmal. Das zeigt, welche Bedeutung wir der Zukunft unserer Kinder, aber zugleich auch der Attraktivität unserer Stadt für junge Familien beimessen.“ Grantz wies auch auf ein weiteres Großprojekt hin: „Nur wenige hundert Meter vom Standort des neuen Schulzentrums entfernt entsteht mit dem Werftquartier ein modernes, klima- und familienfreundliches Stadtviertel. Ich bin mir sicher, dass wir mit solchen Großprojekten eine Aufbruchsstimmung in Bremerhaven erzeugen werden."
STÄWOG investiert 80,3 Millionen Euro in Schulzentrum
In seiner Begrüßung unterstrich Sieghard Lückehe: „Es ist auch für die STÄWOG-Gruppe ein ganz außergewöhnliches und besonderes Projekt, das wir mit großem Verantwortungsbewusstsein umsetzen. Erstmals bauen wir hier im Auftrag der Stadt Bremerhaven und ihres Schulamts drei Schulen.“
Insgesamt investiert die STÄWOG-Gruppe rund 190 Millionen Euro in die Neubauten, 80,3 Millionen Euro davon in das Schulzentrum Hamburger Straße. Die Stadt im Gegenzug hat sich am 28. April 2023 verpflichtet, die Schulen für drei Jahrzehnte anzumieten.
„Mit Unterstützung durch Politik und Verwaltung setzen wir die Neubauten in einem für Deutschland noch neuen Verfahren um“, erinnerte Sieghard Lückehe. „Wir leisten hier Pionierarbeit mit der Integrierten Projektallianz ‚3 Schulen Bremerhaven‘. Der Neubau der Bremerhavener Schulen ist deutschlandweit das erste Hochbauprojekt der öffentlichen Hand im Allianzverfahren.“
Die Allianz „3 Schulen Bremerhaven“, die im Dezember 2021 in die Planungsphase und im April 2023 in die Bauphase gestartet ist, besteht aus den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit WES GmbH LandschaftsArchitektur, WTM Engineers GmbH für die Tragwerksplanung, der Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG für die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA), der Bremer AUG. Prien Bauunternehmung GmbH & Co. KG für die Ausführung des erweiterten Rohbaus sowie der Lindner SE für die Ausführung sowohl des Ausbaus als auch der TGA, die von Beginn der Planung gemeinsam das Projekt entwickelt haben.
Kosten- und termintreue Umsetzung
„An unserer EU-weiten Ausschreibung haben hoch renommierte Unternehmen teilgenommen. Und wir haben die Besten aus jeder Fachdisziplin ausgewählt“, lobte Nils Schnorrenberger das Allianz-Team. „Zeitweise bis zu 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der STÄWOG, der BIS und der beteiligten Partner bilden ein dynamisches ‚Unternehmen auf Zeit‘ und arbeiten sehr gut zusammen. Sowohl finanziell als auch terminlich liegt die Allianz im Plan.“ Er zeigte sich überzeugt: „Im August 2025 wird sich Bremerhaven als Stadt und Wirtschaftsstandort mit drei neuen, hervorragenden Schulen präsentieren können.“
Auch Bürgermeister Torsten Neuhoff, Kämmerer und Dezernent für das Stadtplanungsamt, ist sicher: „Durch das von uns gewählte Allianz-Verfahren ist gewährleistet, dass wir als Stadt keine unliebsamen Überraschungen beim Bau der drei neuen Schulen erleben werden. Das gemeinsam von den Projektpartnern erarbeitete Angebot für die drei Schulneubauten sorgt dafür, dass – anders als bei konventionellen öffentlichen Bauaufträgen – vereinbarte Kosten und Termine eingehalten werden. Das ist – gerade in diesen unruhigen Zeiten – von großer Bedeutung und stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler ihr neues Gebäude zum Schuljahr 2025/2026 beziehen können."
Mehr als nur ein Gebäude
Für das Schulzentrum Hamburger Straße hat die Jury im April 2022 den Entwurf „3 Höfe“ ausgewählt. Das Herzstück bildet künftig das großzügige Forum mit angegliederter Multifunktionsfläche und Mensa. Diese Flächen bieten Raum für vielfältige Projekte und Aktivitäten der Schulgemeinschaft, so dass hier die Grund- und die Oberschule zusammenwachsen und miteinander lernen können. Es wird die erste Bremerhavener Schule sein, die durchgängig von der ersten bis zur zehnten Klasse besucht werden kann. In den Obergeschossen des Schulzentrums lösen sogenannte Lerncluster die üblichen Klassenzimmer ab. Die zukunftsweisende Pädagogik gewinnt durch zugeordnete Außenterrassen noch zusätzlich an Qualität.
Stadtrat Michael Frost, Dezernent für Schule: „Angesichts der steigenden Zahl an Schülerinnen und Schüler benötigen wir in der gesamten Stadt dringend zusätzlichen Schulraum. Hier in Geestemünde errichten wir nicht einfach ein Gebäude, vielmehr investieren wir in Bildung, welche den Schülerinnen und Schülern eine Lernumgebung und dem Personal eine Arbeitsumgebung bietet, die den veränderten pädagogischen Anforderungen dieser Zeit entspricht.“
Michael Frost fand auch lobende Worte für den kooperativen Ansatz der Allianz, der vom ersten Strich an alle Stakeholder eingebunden hat: „Ich freue mich besonders, dass es in den Planungen mit den Partnern im Rahmen des innovativen Allianzverfahrens gelungen ist, die betroffenen Akteure umfassend zu beteiligen, Schule neu zu denken und nun am heutigen Tag gemeinsam das Startsignal für die Errichtung des Schulzentrums Hamburger Straße geben zu können.“
Über die Allianz „3 Schulen Bremerhaven“
Der Auftraggeber, die Architekten und Fachplaner und die Bauunternehmer arbeiten gemeinsam als Integrierte Projektallianz (Integrated Project Alliance, kurz: IPA) „3 Schulen Bremerhaven“. Der dreifache Schulneubau in Bremerhaven ist das erste IPA-Projekt der öffentlichen Hand im Bereich des Hochbaus in Deutschland. Beim IPA-Verfahren arbeiten alle Projektbeteiligten von Beginn an als Team zusammen. Wie in einem „Unternehmen auf Zeit“ arbeiten alle am Projekt beteiligten Mitarbeitenden über Unternehmensgrenzen hinweg als integrales Team. Sowohl Risiken als auch Gewinn werden gerecht auf allen Schultern verteilt; eigennütziges Silo-Denken wird ersetzt durch ein ganzheitliches und gemeinschaftliches Streben nach der bestmöglichen Lösung für das Gesamtprojekt. Ziel ist, mit modernen Methoden wie BIM (Building Information Modelling) und LEAN die Abläufe in einem komplexen Projekt zu optimieren und die Baukosten und -termine effizient und verlässlich zu gestalten.
Partner der Allianz 3 Schulen Bremerhaven:
Über die STÄWOG
Die STÄWOG, das sind 70 motivierte Mitarbeiter:nnen und 6 Auszubildende, die sich um 5.100 Wohnungen, 130 Gewerbeeinheiten, 700 Garagen, mehrere Theater, Parkhäuser und sogar einen Zoo kümmern.
Als 100-prozentige Tochter der Stadt Bremerhaven engagieren wir uns in vielfältigen Stadtentwicklungsprojekten: von Künstler- und Studierendenhäusern über Ausbauhausprojekte und Mehrgenerationenhäuser bis hin zu einer erfolgreichen Pop-up-Store-Kampagne gegen gewerblichen Leerstand.
Über die BIS Wirtschaftsförderung
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS ist Dienstleister und Partner für alle Unternehmen, die sich am Standort Bremerhaven engagieren, wachsen wollen, sich umstrukturieren oder neuansiedeln.
Ein kompetentes Team von Mitarbeiter:innen unterstützt unter anderem bei Erweiterungsvorhaben, Förderprojekten und Finanzierungen, Beratung und Begleitung bei der Standortsuche und der Neuansiedlung sowie Infrastrukturentwicklung und -realisierung.
Zeitleiste der Bauarbeiten