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Frischer Wind für die Handwerkstradition

Tradition wird wohl in keiner Branche so großgeschrieben wie im Handwerk. Wie man Tradition aufrechterhält und zugleich frischen Wind mitbringt, beweisen Svenja Genuttis-Wiebalck und Björn Genuttis. Mitten im Fischereihafen führen sie die Geschäfte der H. Genuttis Sanitär- und Heizungstechnik GmbH.

12.06.2024
Autor: BIS Wirtschaftsförderung mbH

Vor rund 30 Jahren, im Januar 1994, fiel der Startschuss für die Firmengründung im Fischereihafen. Helmuth Genuttis, Meister im Gas- und Wasserinstallateurhandwerk sowie im Zentralheizungs- und Lüftungsbauerhandwerk, versammelte damals mehr als ein Dutzend Fachkräfte um sich in der neuen H. Genuttis Sanitär- und Heizungstechnik GmbH, damals aber noch als Einzelunternehmen von Helmuth Genuttis.
Aber schon dem Vater von Svenja und Björn wurde das Handwerk bereits in die Wiege gelegt. „Es gab davor noch einen weiteren Betrieb von unserem Großvater in Wulsdorf“, erzählt Svenja Genuttis-Wiebalck. „Den hat unser Vater zuletzt auch noch geleitet, bevor er hier einen neuen Betrieb aufgebaut hat.“ 1951 wurde der erste Genuttis-Familienbetrieb gegründet, haben die Geschwister recherchiert.

Ihr Start fällt mit der Corona-Pandemie zusammen

Seit dem 18. März 2020 wird das Unternehmen von den Geschwistern Svenja Genuttis-Wiebalck und Björn Genuttis als Geschäftsführer geleitet. Im Oktober 2022 übernahmen sie auch als Gesellschafter. Ihre Eltern, Helmuth und Jutta Genuttis, stehen aber weiterhin unterstützend und beratend zur Seite. Auf ihre Anfangszeit blicken die Geschwister mit gemischten Gefühlen, war es doch auch Beginn der globalen Corona-Pandemie. „Einerseits hat die Pandemie viele Dinge, gerade auch Bauvorhaben, entschleunigt“, sagt Björn Genuttis. „Andererseits hat Corona auch viele Nebenschauplätze eröffnet, um die wir uns kümmern mussten.“ Svenja Genuttis-Wiebalck betont: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch zu Corona-Zeiten gut mitgezogen.“ Test und Impfungen und alle Auflagen seien überhaupt kein Problem gewesen. „Das ging alles reibungslos vonstatten“, sagt sie

Entscheidung für die Familientradition

„Unser Betriebsklima ist sehr familiär“, sagt Björn Genuttis. Er und seine Schwester seien mit dem Unternehmen groß geworden. Svenja pflichtet bei: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen uns noch aus dem Kinderwagen.“ 
Als sie im März 2020 die Geschäftsführung übernahmen, wurden sie von der Belegschaft darum auch positiv empfangen. „Das war und ist für uns ein großer Vertrauensbeweis“, betont Björn. „Unsere Eltern stehen uns aber weiterhin unterstützend und beratend zur Seite.“

2013 hatte sich für Helmuth Genuttis erstmals die Frage nach der Nachfolge für seinen Handwerksbetrieb gestellt. Björn steckte damals noch mitten in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK. Svenja hatte schon ein Studium als Diplom-Ingenieurin an der Hochschule Bremerhaven absolviert und arbeitete bei einem Konzern in Hamburg. „Aber ich hatte noch nicht die Absicht, das Familienunternehmen zu übernehmen“, sagt sie. „Ich habe mich einfach für das Thema der regenerativen Energien interessiert.“ Dann stellte ihr Vater die Frage. „Wir haben uns tief in die Augen geschaut“, erinnert sich Svenja, „und entschieden, dass wir in einigen Jahren nach Hause kommen werden, um gemeinsam den Familienbetrieb zu übernehmen.“ Mit diesem Ziel absolvierte Björn noch eine Weiterbildung zum staatlich geprüften HLK- und Sanitärtechniker.

Know-how ist gefragt wie eh und je

Auch unter ihrer Führung gelten die Eckpfeiler, die das Unternehmen seit 30 Jahren auszeichnen: Vertrauen, Qualifikation und Verlässlichkeit. „Wir sind relativ breit aufgestellt“, meint Björn. „Zu unseren oft langjährigen Kunden gehören Privatleute, Industrie, öffentliche Hand und Wohnungsbaugesellschaften. Und natürlich decken wir inhaltlich die Bereiche Lüftung-, Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik ab.“ Damit hatte das Unternehmen immer einen Trumpf im Ärmel. Während der Corona-Pandemie war insbesondere die Be- und Entlüftung ein gefragtes Gebiet. Und nicht erst seit der bundesweiten Debatte über das als Heizungsgesetz bekannte Gebäudeenergiegesetz bietet das Unternehmen Wärmepumpen an. Der Bereich Photovoltaik wird über lokale Kooperationspartner statt über die sonst üblichen Aufbau- und Verdrahtungsdienste vom Großhändler abgedeckt. „Unsere Kunden vertrauen darauf, dass wir im Notfall auch am Wochenende oder schlimmstenfalls Heiligabend kommen. Das könnten wir bei der Photovoltaik aus eigener Kraft oder mit den Großhändler-Diensten sonst nicht garantieren“, erläutert Björn.

Tradition schon vor der Unternehmensgründung

„Insgesamt besteht unser Team konstant aus 30 bis 35 Mitarbeitenden“, verrät Svenja. Darunter sind sechs Auszubildende, kaufmännische Angestellte und etwa 18 Fachkräfte. „Viele von ihnen sind von Beginn an dabei oder haben sogar schon zuvor mit unserem Großvater zusammengearbeitet“, erzählt sie. „Diese Jahre zählen wir mit.“ So komme es, dass in dem 30 Jahre alten Unternehmen mitunter schon 50- oder 40-jährige Mitarbeiterjubiläen gefeiert werden. „Durch regelmäßige Schulungen auf allen relevanten Gebieten sind unsere Anlagenmechaniker und Kundendiensttechniker stets auf dem neuesten Stand der Technik“, betont Björn.

Engagiert für den Standort Bremerhaven

Den Geschwistern ist wichtig, dass die Handwerkstradition, ihr Unternehmen und der Standort Bremerhaven Zukunft haben. Zu diesem Zweck leistet die Firma seit Jahren ihren Beitrag zur Qualitätssicherung in der Region, indem sie stark auf Ausbildung setzt. Für die Ausbildungsqualität wurde der Betrieb kürzlich von der Handwerkskammer Bremen mit dem Qualitätssiegel „primAQ“ ausgezeichnet. Neben den durchschnittlich zwei Ausbildungsplätzen für Anlagenmechaniker:innen pro Jahr bieten sie seit dem vergangenen Jahr auch das duale Studium in Kooperation mit der Hochschule Bremerhaven an. Dabei handelt es sich um eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker, die mit dem Ingenieurstudium Gebäudeenergietechnik kombiniert ist. 
Aber Svenja und Björn engagieren sich auch bei den Wirtschaftsjunioren Bremerhaven genauso wie in der Klimakooperation Climate Cooperation Fischereihafen (CCF). „Das macht unheimlich viel Spaß“, sagt Svenja. Es gehe um Standortförderung und den engen Austausch mit jungen oder gleich gesinnten Unternehmern. „Wir stehen oft vor ähnlichen Herausforderungen. Das macht das enge Netzwerk in Bremerhaven und im Fischereihafen so wertvoll.“ 

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