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Ein Ökosystem für Innovationen

Ein Ökosystem fur Innovationen Start-ups gelten nicht nur in der Lebensmittelbranche als innovative Impulsgeber. Oft ist eine kreative Idee der Ausgangspunkt. Doch wenn es darum geht, daraus ein marktfähiges Produkt zu entwickeln, stellen sich weit grössere Herausforderungen. Die Garagen im Silicon Valley gehören der Vergangenheit an; in Bremerhaven verspricht eine ehemalige Packhalle neue Impulse.

03.04.2023
Autor: Marc Alexander Wagner

Ehemalige Packhalle verspricht neue Impulse

In der historischen Fischauktionshalle 10 (Halle X) im Fischereihafen Bremerhaven soll ein Food-Startup- und Innovation-Hub entstehen – an dieser Idee arbeiten die Initiatoren vom Technologie-Transferzentrum (ttz) Bremerhaven, der Fischereihafen- Betriebsgesellschaft (FBG) und der BIS Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Nachdruck. Nun wird es konkret: Im Oktober 2022 stellte der Senat für die produktions- und labortechnische Ausstattung zwei Millionen Euro aus Mitteln des REACT-EU-Programms zur Verfügung.

„Es sollen verschiedene, räumlich getrennte Produktionsabschnitte und auch komplette Produktionsstraßen entstehen, in denen Startups, aber auch etablierte Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen Lebensmittelproduktion in kleinen Losgrößen oder Chargen durchführen können“, erläutert Anna Lena Garms, die das Projekt auf Seiten der BIS begleitet. Projektkoordinator ist Martin Schüring, Head of Innovation
beim ttz Bremerhaven. Mit der technischen Ausstattung würden im FoodHub zum Beispiel Klein- und Musterproduktionen nach den Qualitäts- und Hygienestandards des Handels ermöglicht oder das Scale-Up von Laborversuchen, führt Garms weiter aus.

Unter anderem sind Anlagen für die Protein- und Wertstoffgewinnung, die Herstellung von flüssigen Lebensmitteln mit aseptischer Abfüllung (z.B. für vegane Getränke) oder von Pasten, Soßen, Aufstrichen und ähnlichem angedacht. Aber auch für die Produktion von Formprodukten inklusive dem Panieren und Frittieren, für die Herstellung von trockenen Produkten (z.B. Müsli-, Nuss- und Pulvermischungen) sowie von fermentierten
Produkten (z.B. Kombucha) wird das FoodHub ausgerüstet. Nicht zuletzt denken die Initiatoren auch an Fisch und Fleisch aus Zellkulturen. Integriert ist dabei immer auch das Abfüllen und Verpacken der Produkte.

In der Branche vernetzt

In Halle X soll sich ein Innovationsökosystem entwickeln, in dem etablierte Unternehmen und Startups, das ttz Bremerhaven und
weitere Wissenschaftseinrichtungen voneinander profitieren. Seine Lage im Zentrum der Bremerhavener Fisch- und Lebensmittelproduktion
verspricht zudem eine hohe Vernetzungsqualität mit der gesamten Branche.
Dies soll durch vielfältige Veranstaltungsformate zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft begleitet werden, um neue Geschäftsmodelle zu generieren, die sich als Startups oder Spin-Offs dort ansiedeln. „Wir wollen für Startups, Lebensmittelunternehmen und Forschungseinrichtungen den Zugang zu Produktions- und Arbeitsstätten für die Produktentwicklung ermöglichen und schließlich auch den Marktzugang fördern“, sagt Garms und verweist auch auf bestehende Landes-Förderprogramme wie FEI (Förderung der Forschung, Entwicklung und Innovation) oder PFAU (Programm zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken), für die die BIS in Bremerhaven zuständig ist.


Wenn die Mittelfreigaben und Lieferfristen es erlauben, wird ein Start des FoodHub Bremerhaven im Jahr 2025 anvisiert. Bis dahin wird das ttz weiter konkrete Projekt- und Geschäftsideen durch Vernetzungs- und Aufbauarbeit generieren, so dass die ersten Mieter direkt nach Fertigstellung einziehen können. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie konnten bereits 25 substanzielle Interessenbekundungen mit konkreten  Nutzungsabsichten für das Food-Startup- und Innovation-Hub gesammelt werden.

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