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Die Fachkräfte von morgen

Kinder sind unsere Zukunft, heißt es landläufig. Und als Berufsschüler:innen oder Student:innen sind sie eine potenzielle Lösung für den Fachkräftemangel der Zukunft.

03.04.2023
Autor: Marc Alexander Wagner

Fachkräftepotenziale heben

Im Bundesland Bremen beenden jährlich rund 5.700 Studierende erfolgreich ein Studium, über 400 davon in Bremerhaven. Berücksichtigt man deren Berufseinstiegsquote und ihre
regionale Verbleibsquote (in Bremerhaven liegt diese bei 35 Prozent) stünden davon rund 1.600 Absolvent:innen den örtlichen Unternehmen zur Verfügung. Die Hochschule Bremerhaven zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass ihr Studienangebot stark auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft abgestimmt ist. Das gilt für den Grundstock der Bachelor- und Masterstudiengänge, aber insbesondere auch für die beiden dualen Studiengänge Lebensmitteltechnologie/-wirtschaft sowie seit dem Wintersemester 2022 Betriebswirtschaftslehre. Auch mit den neu eingeführten Studiengängen Physician Assistant und Soziale Arbeit sowie dem neu organisierten Studiengang Ingenieurwesen mit fünf Vertiefungsrichtungen reagiert die Hochschule auf den akuten Fachkräftebedarf.

An der Verbesserung der Quoten für den Berufseinstieg und den Verbleib in der Region arbeitet unter anderem das Career Service Center (CSC) der Hochschule Bremerhaven. Unternehmen und deren Stellenangebote macht das CSC bei Jobmessen, Career Days, Stellenbörsen, Firmenexkursionen, Innovationswerkstätten und Studienprojekten bekannt. Den Studierenden wiederum bietet es individuelle Bewerbungsberatung sowie -trainings an und vermittelt über eine digitale Plattform und einen Newsletter Praktika, Abschlussarbeiten
und Forschungs- und Studienprojekte, um so frühzeitig Kontakte zwischen Studierenden und Unternehmen aufzubauen.
 
Ausbildungsverbund bietet noch Potenzial

Ein weiterer, wichtiger Garant für die Fachkräftesicherung ist das duale Ausbildungssystem. Ein noch sehr selten genutztes Instrument ist dabei der Ausbildungsverbund. Hierbei können
Betriebe untereinander oder mit externen Bildungsträgern kooperieren, um eine Ausbildung anzubieten, die sie allein nicht auf die Beine stellen könnten. Recht unterschiedliche Beispiele dafür sind „meerzukunft3“ oder das bewährte Projekt „Ausbildung Plus im Seestadtverbund“, bei dem Einrichtungen aus dem Netzwerk der Bremerhavener Qualifizierungs- und Bildungsträger (net bhv) die theoretischen und praktischen
Grundlagen für die betriebliche Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich, der Hauswirtschaft, der Gastronomie und Hotellerie sowie im industriell-handwerklichen Bereich legen.

Finanzielle Unterstützung für solche Ausbildungsverbünde, aber auch einzelne Ausbildungsbetriebe, bieten zahlreiche Förderprogramme. Firmen, die Jugendlichen ohne oder mit nur schwachem Schulabschluss eine Chance geben, können die Assistierte Ausbildung (AsA) in Anspruch nehmen. Auf der Suche nach Bewerber:innen unterstützt schließlich das Ausbildungsbüro Smart4u. Weitere Informationen zu diesen Angebo-
ten gibt es bei der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven.
Großes Potenzial schlummert aber auch in den rund 8.000 Personen in Arbeitslosigkeit (Jahresschnitt 2022) und in der Qualifizierung während der Berufstätigkeit. Monatlich fast 2.200 Personen haben im vergangenen Jahr an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen, davon gut 400 an solchen, die zu Berufsabschlüssen führten. Optimistisch
blickt die Agentur für Arbeit Bremerhaven dabei auf mehrere Gesetzesvorhaben: Das Qualifizierungschancengesetz enthält Bildungs-(teilzeit) und Qualifizierungsgeld für Arbeitslose, das Chancenaufenthaltsgesetz verbessert die Integrationsmöglichkeiten langjährig Geduldeter, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz macht es für gut qualifizierte Menschen aus dem Ausland attraktiver, in Deutschland zu arbeiten.

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